Letzte Woche Mittwoch erhielten wir ein Rundschreiben per E-Mail. Darin hiess es, dass von Freitag bis Montag mit starken Windböen aus Süd-Osten zu rechnen ist. Wir haben das Angebot der Marina angenommen und R9B noch am Donnerstag an einen geschützteren Liegeplatz verlegt. Der Katamaran liegt nun direkt an der Promenade, ist ein Zuschauer-Magnet und beliebtes Selfie-Sujet. Egal, der viel ruhigere Liegeplatz während des Sturms war das allemal wert. Am Wochenende waren auf den Inseln, die im Atlantik vor der Westküste Afrikas liegen, Sturmböen mit Geschwindigkeiten von mehr als 150 Kilometern pro Stunde gemessen worden. Auch hier in der Marina Rubicon tobte der Sandsturm. Im zwei Stunden Takt habe ich in der ersten Nacht den Sitz der Fender und Leinen kontrolliert, während Heinz den Schlaf der gerechten hielt und meinte, so gut wie jetzt lagen wir noch nie in dieser Marina. Ihn bringt halt so schnell nichts aus der Ruhe…
Was war passiert?
Calima, so heisst das Wetterphänomen, hat die Kanarischen Inseln seit letztem Freitag fest im Griff. Sogar der Luftverkehr war beeinträchtigt und wurde wegen der schlechten Sicht vorübergehend eingestellt. Der Karneval auf Gran Canaria – «versandet» und abgesagt. Auf Fuerteventura, im Norden Teneriffas und hier auf Lanzarote herrschte bedingt durch heftigen Wind, Alarmstufe Gelb. Feiner Sand aus der Sahara-Wüste wird vom heissen Wind über das Meer bis hier zu den Kanaren getragen. Von unserem Liegeplatz in der Marina sehen wir nur noch bis zur Rezeption. Die Berge dahinter, noch immer verschwunden in einem gelben Nebel.
Die Bilder sind vom Wochenende und geben einen kleinen Einblick auf die Situation vor Ort. Wir halten uns vornehmlich im Boot auf. Langsam, aber sicher entspannt sich die Situation. Nur das Boot sieht noch immer aus wie ein Schnitzel – frisch paniert…
Information
- Bilder: Sabine Löwenthal
- Ort: Marina Rubicon, Lanzarote
- Land: Spanien
- Kontinent: Europa
- Datum: Februar 2020