Auf geht’s
Am 14. Oktober sind wir «one way» nach Danzig geflogen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit in der Werft in Danzig, unserer Testfahrt nach Kaliningrad sind wir am 6. November endlich Richtung Ferien gestartet.
- November
Wir kamen erst gegen Nachmittag aus der Werft und so haben wir den Rest des Tages und die Nacht noch in Danzig verbracht. R9B lag am Steg vor der Zugbrücke und wir hatten vom warmen Salon aus einen wunderbaren Blick auf das Riesenrad, die Zugbrücke und das Städtchen. Jedes Mal, wenn die Brücke hoch oder runtergelassen wird, gibt es akustisch ein Signal. Wir haben darüber Witze gemacht, denn normalerweise hatten wir in den letzten Wochen ständig irgendeinen Alarm auf dem Boot. Dieses Mal also nicht wir!
- November
Morgens um 4 Uhr haben wir abgelegt mit dem Ziel Bornholm, eine Insel, die zu Dänemark gehört. 1.5 Tage waren wir nonstop unterwegs und wurden so richtig durchgeschüttelt. Und wir hatten den Alarm wieder auf dem Boot, das gut vertraute nervige Piepsen, Achtung, Wasser in der Bilge!
- November
Gegen Nachmittag haben wir in Ronne angelegt. Ein netter Däne organisierte uns den Kontakt zum Hafenmeister. Als erstes haben wir die Tanks wieder mit Diesel gefüllt. Neben der Fähranlegestelle durften wir unsere R9B festmachen. Wir waren müde und kaputt. Heinz und Kurt vom Segeln, ich vom Magen her… aber es wird langsam besser! Wirklich!
- November
Wir haben Ronne erkundigt. Ein hübscher kleiner Ort, sehr farbenfroh. Farbe braut es auch, denn es wird sehr spät hell, dafür aber sehr früh dunkel. J Dabei haben wir ein Restaurant entdeckt, in dem es Smörrebröds gab. Für uns alle das erste, aber auch das beste Smörrebröd, das wir je hatten!
Gut gestärkt musste Heinz auf den Mast. Die Seile waren verheddert. Nicht von unserer Fahrt. Die Seile waren bereits in Danzig falsch montiert worden. Gut 20 Meter des 28 Meter langen Mastes musste Heinz im Bootsstuhl rauf. Kurt und ich haben ihn gesichert und wieder mit der Winch zurückgeholt.
- November
Weiter geht es! Um 5 Uhr haben wir abgelegt. Dieses Mal durfte Kurt in der Koje bleiben und Heinz war am Steuerrad und ich durfte Ablegen. Hat alles geklappt und ich habe es auch rechtzeitig wieder auf das Boot geschafft.
Meine Seekrankheits-Therapie heute: Sitzen in der Mitte des Flydecks, Blick auf den Horizont. 1.5 Stunden (gefühlte 5 Stunden) habe ich das in der Kälte auch geschafft. In drei Hosen, vier Jacken und einen Schlafsack gewickelt. Das hat wirklich gut geholfen und ich werde das gerne weiterverfolgen, wenn es ein bisschen wärmer wird.
Und ewig pipst der Bilgenalarm sobald eine Welle über das Boot geht. Irgendwo kommt Salzwasser rein, aber wo…? Wir hatten das bereits in Danzig beanstandet. Nun werden die Monteure uns hinterher reisen um das Problem zu lösen.
Die See war bereits nach dem Ablegen rau. Die kommende Nacht konnte das noch toppen – OMG! Endlich, am nächsten Morgen beruhigten sich Wind und Wellen wieder. Ufff!
- November
Am Nachmittag trafen wir nach anderthalb Tagen auf See in Kiel ein und R9B liegt an der Kaimauer in unmittelbarer Nähe zum Nord-Ostseekanal. Meine Mutti ist gestern noch angereist. Sie wird uns bis Cuxhaven begleiten.
- November
Heute gönnen wir uns einen Ruhetag, auch um Kiel ein wenig zu erkunden.
Morgen geht es weiter. Und ewig piepst der Bilgenalarm…
Information
- Bilder: Sabine Löwenthal
- Ort: Ronne
- Land: Dänemark
- Kontinent: Europa
- Datum: November 2019