Der kleinere der zwei Generatoren hat gebrannt! Zum Glück ist die Flamme unter der Verkleidung erstickt. R9B und uns geht es gut.
Der Reihe nach
Vier Monate waren wir in Europa. Jetzt, wieder in der Karibik holen uns die technischen Probleme wieder ein. Sie überrollen uns förmlich.
1.
Der Alternator, die Lichtmaschine welche die Batterien bei Motorbetrieb auf Steuerbord lädt ist verstorben. Todesursache unbekannt.
2.
Der Wassermacher hat gemerkt, dass das seine allerletzte Chance war vor dem Rauswurf. Er hat sich gestern von seiner besten Seite gezeigt, nachdem wir die letzte mögliche Fehlerquelle, ein Ventil ausgetauscht haben. Er darf bleiben.
3.
Die Propeller müssen ausgetauscht werden. Die neuen wurden bereits aus Italien geliefert und werden nächste Woche gewechselt. Bei den Evol- Faltpropellern ist eine Wartung nach 400 Betriebsstunden nötig. Im Handbuch steht lediglich dass man die Teile einfetten muss. Auf der Website steht, die Propeller müssen zwingend regelmässig gewartet werden. Nur, wer schaut aus Langeweile auf die Website? Bei beiden Propellern – Totalschaden.
4.
Bei einer Liege oben auf der Flybridge haben wir vor unserer Abreise eine der Halterungen der Kopfstützen abgeschraubt. Sie musste geschweisst werden. Leider haben wir vergessen die Löcher abzudichten. Zwei Verstärker der Soundanlage, welche in der Deckenkonstruktion des Salons unter der Flybrige verbaut sind, sind Tod. Todesursache Regenwasser welches durch die offenen Schraubenlöcher auf die Verstärker tropfte.
5.
Der Weinkühler braucht eine neue Hauptplatine. Warum weiss niemand. Wir konnten das Teil in Norwegen beim Hersteller ordern.
6.
Die Pumpe, welche bei Wassereinbruch das Wasser automatisch aus dem Motorraum Links pumpen soll, springt nicht automatisch an. Das muss dringend repariert werden.
usw…
Kabelbrand an der Landstromsäule
Während unserer Zeit in Europa sprang mitten in der Nacht der grosse Generator auf R9B in der Karibik an. Unser Nachbar Doug auf dem Boot neben uns wachte durch die Geräusche auf. Doug schickte Heinz ein Video mit der Frage, was ist da los?
Wir hatten vor unserer Abreise eine Firma beauftragt, einmal die Woche eine Checkliste abzuarbeiten. Die Liste mit 50 Check-Punkten wurde einmal die Woche an uns geschickt. Punkte darauf sind unter anderem: Sind alle Bilgen trocken? Wird Strom vom Land geliefert? Sind die Leinen fest? Und so weiter.
Am nächsten Morgen waren die Mitarbeiter der Firma auf dem Boot – Ursachensuche. Es stellte sich raus, der Strom vom Land war unterbrochen und die Ladungen der Lithium Batterien auf R9B drohten unter 30 Prozent zu sinken. R9B ist so ausgerichtet, dass in so einem Fall der Generator von alleine anspringt. Wir sind froh, dass das funktioniert hat. Ursache war ein Brand/verschmoren der Landsteckdose, sodass der Landstrom ausfiel. Die Stecker und Kabel wurden am nächsten Tag von der Marina ausgetauscht.
Herr Fischer ist Feuer und Flamme
Seit gut zwei Wochen sind wir wieder auf dem Boot. Heinz hat zu Testzwecken vor ein paar Tagen den zweiten, kleinen Generator, einen Fischer Panda, von uns Herr Fischer genannt, angestellt. Das knapp dreijährige Gerät, bei dem erst vor wenigen Wochen Teile auf Garantie ausgetauscht wurden, stellte einfach ab. Herr Fischer hat wohl zu heiss, wie wir, meinte Heinz. Ich schau mir das morgen in Ruhe an.
Am Freitag, genauer Freitag den 13. Oktober, öffnete er die Verkleidung. Uiiii! Herr Fischer hatte wirklich zu heiss.
Es hat unter der Verkleidung gebrannt! Wir sind sehr froh, hat der Brand nicht auf das Boot übergegriffen! Er ist unter der Verkleidung erstickt.
An diesem Freitag haben wir keine weiteren Arbeiten auf dem Boot ausgeführt. Das Einzige, was wir noch angefasst haben, waren die Gläser, um auf unser Glück im Unglück anzustossen.
Information
- Bilder: Sabine Löwenthal
- Ort: R9B, Marina Port Louis
- Land: Grenada
- Kontinent: Nordamerika
- Datum: Oktober 2023