Während fast fünf Jahren hat mein ehemaliger Arbeitskollege und zuletzt Bauführer bei der KIBAG Thurgau, Silvan Pauli, an Wochenenden und nach Feierabend von Grund auf einen Katamaran gebaut. Im KIBAGintern, der Mitarbeiterzeitung der KIBAG, hatte ich darüber berichtet.
Heinz und ich sind im Oktober 2019 mit der Sunreef in Danzig gestartet, Silvan mit seiner Freundin Paula und Sohn Jan im 2020 ab Basel. Nun haben wir uns mit den Booten in der ersten Maiwoche auf Teneriffa getroffen.
Das wars dann für mich
Am Donnerstag haben wir alle Leinen gelöst und sind gemeinsam mit R9B und NCOS (New castle of Salenstein), so der Name von Silvans Boot, in eine Ankerbucht gefahren.
Die Katamarane wurden von links nach rechts und von oben nach unten geschoben. Das zeigt das Foto der Aufzeichnungen am Plotter.
Abendessen auf R9B
Heinz hat unsere Gäste am Abend bestens verköstigt. Die Mannschaft von NCOS steuerte herrliche Salate bei. Ich habe auf dem Sofa gelegen. Der Magen wollte mal wieder nicht wie ich. Es war ein schöner Abend, wenn ich auch mit leerem, aber nicht entleertem Magen ins Bett bin. Immerhin.
Bei uns ist immer was los(e) oder eben verhakt
Die Nacht war kurz. Ich war einige Male auf um mich auf dem Plotter zu versichern, dass unser 80 kg Anker hielt. Gegen Mittag wollten wir mit beiden Booten aufbrechen. Irgendwann fragte Silvan über Funk nach, ob Heinz seit einer Stunde kopfüber in den Ankerkasten schauen würde, oder ob das eine neue Form von Yoga wäre.
Die Ankerkette wird bei einem Katamaran mit seinen zwei Rümpfen anders als bei einem Einrümpfer gesichert, damit die Kette schön mittig vor dem Boot liegt. Jedenfalls wird der Hahnepot, so nennt sich die Halterung, an der Ankerkette mit einem Schäkel befestigt. Dieser kleine herzige Schäkel, für über 2.5 Tonnen Zugkraft zugelassen, sollte sich ganz leicht von Hand aufschrauben lassen, um dann die übrigen 50 Meter Kette und schliesslich den Anker einzuholen. Nach Benutzung von Spezialwerkzeug, Schraubenziehern und Zangen, musste der Schäkel «sterben». Die Akku-Trennscheibe erledigte das – unter Schimpfwörtern des Kapitäns die ich aus Gründen des Jugendschutzes nicht wiederholen möchte. So ist das bei uns. Normal geht irgendwie nicht.
Die Fahrt zurück in die Marina war herrlich
Wind und Wellen waren perfekt. Und vor der Einfahrt in die Marina waren aus den angenehmen 15 Knoten mal eben 25 Knoten geworden. Das machte das Anlegen nicht unbedingt einfacher. Aber mein Kapitän hat das hervorragend gemeistert. Beim ersten Anlauf und ganz ruhig und besonnen legten wir an. Der letzte Festmacher war verzurrt und der Wind stellte ab. Gemeinsam mit der Besatzung der NCOS waren wir am Abend in der Stadt. Nun konnte auch ich das gemeinsame Essen geniessen, inklusive Dessert.
Die NCOS ist bereits wieder auf Lanzarote.
Wir sehen uns sicher im Sommer in der Schweiz. Auf bald!
Grüsse Sabine
Information
- Bilder: Sabine Löwenthal
- Ort: Teneriffa
- Land: Spanien
- Kontinent: Europa
- Datum: Mai 2021